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Gier und Hype – Junginvestoren aufgepasst

Junge Anleger stehen vor der Herausforderung, in einer Welt voller Trends und Hypes die richtigen Entscheidungen zu treffen.

4 Min.

Kryptowährungen

Eigentlich ist es doch mehr als vorbildlich, wenn sich junge Erwachsene schon zu Beginn der beruflichen Laufbahn mit Finanzthemen auseinandersetzen und somit versuchen, den Grundstein für eine erfolgreiche finanzielle Zukunft zu legen. Doch woher soll man wissen, wem man in unserer von Informationen überflutenden Welt Glauben schenken soll? Der Generationenunterschied ist auch im Bereich der Geldanlage deutlich zu spüren. 

 

Wenn wir in der Zeit einige Jahre zurückreisen, dann kommen wir relativ schnell an den Punkt, an dem Kryptowährungen wie aus dem Nichts bekannt wurden und von da an so gut wie täglich darüber zu lesen ist. Begonnen hatte das Ganze innerhalb einer damals kleinen Krypto-Szene. Diese hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, welches nebst dem Versprechen, das Geld von Morgen zu sein, auch die schnellen Gewinne zusicherte. Doch was sich zu Beginn nach einer Innovation anhörte, hat sich gerade in den letzten Jahren zu einer regelrechten Achterbahnfahrt entwickelt, bei welcher sich die Marktteilnehmer gegenseitig hochschaukeln und dabei vergessen, in was für volatilen Märkten sie sich bewegen. Seit Jahresbeginn 2022 sind die Folgen deutlich zu spüren und es wird sogar von einem Kryptowinter gesprochen. 

 

 

 

Bitcoin Kurs

Es scheint, als hätten die Kryptowährungen eine Art magische Anziehungskraft auf Kleinanleger, doch gerade für die jüngeren Marktteilnehmer sind die teilweise horrend volatilen Märkte oder gar Verluste nur schwer zu verkraften. Auch die Pandemie und die während der Lockdowns erzwungenermassen gewonnene Freizeit wurde genutzt, um sich mit dem Thema Investieren auseinanderzusetzen. Dies hatte sicherlich einen Einfluss darauf, dass sich viele neue Investoren an diesen unberechenbaren Märkten versuchten.  Dies gilt aber bei weitem nicht nur für den Kryptomarkt. Der Corona-Crash an den globalen Aktienmärkten im März 2020 geriet innerhalb kürzester Zeit so gut wie in Vergessenheit und die Kurse kannten nur die Richtung nach oben. Nicht gerade zuletzt deshalb haben sich viele junge Menschen dazu entschieden, in Aktien zu investieren. Dank den Smartphone Apps der zahlreichen Neobrokern ist der Zugang zu den Börsen und Kryptowährungen so einfach wie noch nie zuvor.

 

Dass alleine aufgrund des Zeithorizontes die Risikofähigkeit einer jüngeren Person höher ist als die einer älteren Person, liegt auf der Hand. Dennoch erweckt es manchmal den Eindruck, dass der jüngeren Generation nicht klar ist, dass eine Investition in eine sog. «Meme-Aktie» mit einem Casinobesuch gleich zu setzen ist. Der Begriff «Meme» stammt aus dem lateinischen und bedeutet «etwas Nachgeahmtes». Im Internet werden «Memes» verwendet, um Ideen und Trends zu kommunizieren. Eine «Meme-Aktie» funktioniert so, dass eine angeschlagene Aktie von gewissen Anlegern gekauft und dann – meistens mittels den Sozialen Medien – so stark angepriesen wird, bis eine Vielzahl an Kleinanleger ebenfalls beginnt, in die Aktie zu investieren. Dies hat dann zur Folge, dass innerhalb kurzer Zeit ohne jeglichen fundamentalen Hintergrund übermässige Kurssprünge zu verzeichnen sind. Die anonymen Trader, welche die Aktie zu Beginn angepriesen haben und somit einen «Hype» ausgelöst hatten, steigen auf der Spitze der Kursentwicklung aus und erzielen so innerhalb kurzer Zeit grosse Gewinne. Damit diese Taktik weiterhin funktioniert, wird oftmals auf den Sozialen Medien mit den erzielten Gewinnen angegeben. Diese exorbitanten Gewinne, welche teilweise von gewissen Anlegern erzielt wurden, sind zwar durchaus real, dennoch werden die grossen Verluste auf der Gegenseite oftmals aus den Augen gelassen. Dies führt dazu, dass noch mehr Anleger dazu animiert werden, in die gleichen Titel zu investieren.  Gier und Hoffnung auf die gleichen Gewinne lösen gerade bei jüngeren Anlegern eine Euphorie aus, die dazu führt, dass die Investition nicht genauer hinterfragt wird. Kommt es dann tatsächlich zu einem Verlust, bleibt nur die Ernüchterung. 

 

Dazu kommt, dass viele Junganleger – welche nicht selten von Beiträgen in den Sozialen Medien angetrieben sind – bereit sind, für die schnellen Gewinne grosse Risiken einzugehen. Dabei wird auf sehr risikoreiche Handelspraktiken zurückgegriffen. Eine der bekanntesten darunter ist der Hebel resp. der Leverage, bei welchem mit dem gezielten Einsatz von Fremdkapital versucht wird, die Rendite zu erhöhen. Gerade unerfahrene Marktteilnehmer neigen dazu, die Hebelwirkung so weit als möglich auszunutzen. Dies führt dazu, dass ein viel zu grosses Risiko in Kauf genommen wird, als eigentlich tragbar ist. So wird ein Totalverlust oder sogar eine allfällige Nachschusspflicht riskiert. 

 

Ein weiterer Aspekt des Generationenwechsels lässt sich in der Informationsbeschaffung erkennen. Vor allem, dass sich die jüngere Generation nicht mehr auf dem klassischen Wege informiert. Es werden weniger Fachzeitschriften oder Zeitungen gelesen, sondern die aktuellen Themen werden über die Sozialen Medien geteilt und diskutiert. In jüngster Vergangenheit war vor allem die Plattform «Reddit» immer wieder in den Schlagzeilen. Spätestens aber seitdem sich diverse Kleinanleger zusammengeschlossen haben, um Hedgefonds durch Aktienkäufe zu ärgern, ist Reddit in aller Munde. Ganz im Allgemeinen ist Reddit ein sog. Social-News-Aggregator, der in verschiedene Foren unterteilt ist. Reddit ist somit eine Kombination aus einer Diskussionsplattform und Linkverteiler. Die Benutzer haben auf Reddit die Möglichkeit, sowohl eigene Beiträge zu erstellen, als auch die Beiträge in den Foren zu konsumieren. Auf Reddit gibt es Foren zu allen möglichen Themen und somit auch zum Thema Investieren. Das grosse Problem dabei ist, dass die Plausibilität der Beiträge nicht abschliessend geprüft wird und somit grundsätzlich fast alles geteilt werden kann. Das bekannteste Forum zum Thema Geldanlage heisst «wallstreet bets» mit weltweit über 12.4 Millionen Nutzer. Dieses Forum war unter anderem dafür verantwortlich, dass die Game Stop Aktie innerhalb kürzester Zeit exorbitant gestiegen und dann wieder gefallen ist.

 

Langfristig und generationen­übergreifend

Die generationenübergreifende Beratung unserer Kundschaft ist uns ein grosses Anliegen. Dementsprechend stehen wir auch im Austausch mit jüngeren Familienmitgliedern und setzen uns mit den aktuellen Trends auseinander.

 

Es ist unser oberstes Ziel, das Vermögen unserer Kundschaft bestmöglich zu schützen und langfristig einen bedeutenden realen Vermögenszuwachs zu generieren. Im Gegensatz zu der Schnelllebigkeit rund um das Thema Hype und Meme-Aktien steht Baumann & Cie für eine langfristige und werterhaltende Anlagepolitik. Als Ihr Partner in allen finanziellen Angelegenheiten verstehen wir unsere Rolle auch darin, die aktuellen Trends zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. 

 

Ihre Kundenberaterin resp. Ihr Kundenberater freut sich auf interessante Gespräche über dieses und weitere aktuelle Themen. 

 

Marius Blatter
Kundenberater Zürich

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Marius Blatter

Kundenberater Zürich

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