Der gross angekündigte «Liberation Day» von US-Präsident Donald Trump, der ursprünglich als ein Schritt zur Befreiung der US-Wirtschaft von ausländischer Konkurrenz gefeiert wurde, entpuppt sich als einer der schwärzesten Tage für den freien Welthandel. Die USA haben generelle Importzölle von 10% gegenüber nahezu allen Handelspartnern eingeführt. Zusätzlich werden ab dem 9. April sogenannte reziproke Zölle erhoben – und zwar gegenüber jenen Ländern, die ein Handelsbilanzdefizit mit den USA aufweisen. Je ausgeprägter dieses Defizit ist, desto höher fallen die Zölle aus. So werden beispielsweise auf Waren aus China 34%, aus der EU 20% und aus der Schweiz 31% Zölle erhoben.
Derzeit sind einzelne Güter wie Holz, Gold, Kupfer sowie pharmazeutische Produkte noch von diesen Zöllen ausgenommen. Bereits Ende letzter Woche gab es erste Gegenreaktionen, insbesondere aus China: Das Land hat seinerseits 34% Zölle auf US-Waren angekündigt und zusätzlich Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden beschlossen. Damit ist definitiv eine neue Eskalationsstufe im Zollstreit erreicht.