Das Wachstum der Weltwirtschaft liegt zwar unter dem langfristigen Durchschnitt der letzten Jahrzehnte, zeigt sich jedoch weiterhin positiv. Besonders die USA überraschen mit einer bemerkenswerten wirtschaftlichen Resilienz, trotz einer nach wie vor restriktiven Geldpolitik. Korrigierte Wachstumsdaten offenbaren, dass die Sparquote der Konsumenten höher lag als ursprünglich angenommen, was den privaten Konsum zusätzlich stärkt.
Allerdings ist mittelfristig mit einer leichten Abschwächung der Konsumausgaben zu rechnen. Ein abkühlender Arbeitsmarkt dürfte die Dynamik weiter bremsen. Dennoch wird die wirtschaftspolitische Ausrichtung der USA unter Donald Trump ein unternehmensfreundliches Umfeld schaffen, welches die Unternehmensgewinne stabilisiert und das Wirtschaftswachstum auf einem robusten Niveau hält.
Zwar zeichnen in Europa die neusten Zahlen zum BIP eine leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums von tiefem Niveau ab. Doch dass dieser Trend angesichts schlechter werdenden Vorlaufindikatoren und externer Unsicherheiten wie den Auswirkungen der US-Politik Bestand haben wird, ist unwahrscheinlich. Die befürchtete Rezession wird allerdings vorerst ausbleiben.
Sorgen über ein mögliches Ausufern der Inflation und die weiter steigende Staatsverschuldung, insbesondere im Hinblick auf die sich nun konkretisierende Agenda von Donald Trump, kombiniert mit einer nach wie vor sehr robusten US-Wirtschaft, haben Ende des Jahres Zweifel an den Plänen für weitere Zinssenkungen der US-Notenbank aufkommen lassen. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen stiegen zeitweise deutlich an und erreichten in der Spitze Mitte Januar ein Renditeniveau von 4.8%.