Die Zinsen auf den Bankkonten lagen in den letzten beiden Jahren bei 0%, wenn nicht sogar Negativzinsen belastet wurden. Seit Ende des letzten Jahres steigen die Zinsen wieder, was per se erfreulich ist. Rechnet man hingegen die Inflation mit ein, die in der Schweiz im letzten Dezember bei 2.8% zu liegen kam, wurde real Geld verloren – zwar deutlich weniger als bei den Aktienmärkten, aber nach wie vor war es ein Verlust. Per Ende März 2023 lag die Inflation noch auf einem ähnlichen Niveau und es ist davon auszugehen, dass dies auch noch eine Weile so bleiben wird.
Aus dem oben Geschriebenen ergeben sich für mich zwei Empfehlungen, welche ich Ihnen gerne näherbringen möchte:
1. Von kurzfristigen Kursschwankungen nicht zu sehr verunsichern lassen. So gut es geht Baisen aussitzen oder sogar als Kaufgelegenheiten nutzen. Als Faustregel empfehle ich, jeweils nur so viel Risiko einzugehen, dass man nachts noch ruhig schlafen kann. Sollte man nicht mehr ruhig schlafen können, zwingend das Gespräch mit dem Berater suchen.
2. Langfristig anlegen. Je länger je besser. Je früher investiert wird, desto besser die langfristige Rendite. Und damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wenn Vermögen benötigt wird, dieses (auch inflationsbereinigt) höher ist als das, was investiert wurde. Als Faustregel sagt das Lehrbuch, dass wenn 100% in Aktien investiert wird, dieses Vermögen einen Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren benötigt. Je kürzer der Anlagehorizont, desto kleiner demzufolge die entsprechende Aktienquote.
Gerade bei jungen Menschen Anfang 20 oder Anfang 30 sollte der Grossteil des freien Vermögens in Aktien investiert werden. Das gilt auch für die Säule 3a, sofern diese nicht unmittelbar für einen Hauskauf oder die Selbständigkeit bezogen werden soll. Wer berufstätig ist oder von seinen Eltern/Grosseltern monatlich oder jährlich einen Zustupf erhält, sollte einen Teil davon anlegen. Hier gilt: lieber weniger, dafür regelmässig und nur so viel wie langfristig nicht benötigt wird. Wie hoch dieser Betrag ist, ist natürlich immer individuell und sollte mit Ihrem Kundenbetreuer im Vorfeld besprochen werden.