Die meisten Personen, die bereits in Aktien, Fonds, ETF (börsengehandelte Fonds) und ähnliche Wertpapiere investiert haben, mussten sich schon mit der Frage auseinandersetzen, wo beziehungsweise an welchem Börsenplatz und in welcher Währung ein Wertpapier überhaupt gekauft werden soll.
Möchte beispielsweise ein Schweizer Investor Novartis Aktien kaufen, muss er sich diese Frage nicht stellen. Die Bank wird diese Aktien automatisch an der SIX Swiss Exchange in Schweizer Franken kaufen. Aber kommt eine in Amerika oder Asien wohnhafte Person auf die Idee, Novartis Aktien zu kaufen, muss sie sich überlegen, ob die Aktien in der Schweiz oder in den USA erworben werden sollten. Ein Spezialfall ist derzeit die EU:
Seit Juli 2019 wird die Schweizer Börse von der EU gegenüber europäischen Handelsplätzen nicht mehr als gleichwertig anerkannt. Die EU wollte damit Druck auf die Schweiz ausüben, um die Unterzeichnung des Rahmenabkommens zu beschleunigen. Als Gegenmassnahme hat der Bundesrat entschieden, dass Schweizer Aktien nicht mehr in der EU gehandelt werden dürfen. Somit muss ein EU-Bürger, der in Schweizer Aktien investieren möchte, diese an der Schweizer Börse kaufen. Beides dürften allerdings nur vorübergehende Verfügungen sein. Besitzt eine Schweizer Firma zudem einen Zweitsitz in einem EU-Staat, darf diese Aktie weiterhin auch dort gekauft werden.